Fès - Shopping im Labyrinth


Fès, die vierte und letzte Königsstadt auf unserer Reise, ist zugleich die Älteste. 
Die Stadt ist zweigeteilt, zum einen die Ville Nouvelle, das moderne Fès mit breiten Boulevaren und dem Geschäftszentrum, in dem sich unser Hotel befand. Ein Stadthotel, das es einem ermöglichte direkt durch das Zentrum zu bummeln und die kosmopolitische und entspannte Atmosphäre zu inhalieren. 

Für den geneigten Gläubigen wird im Hotelzimmer die Richtung gen Mekka gewiesen

Reizvoll für die Touristen ist der alte Teil von Fès, die Medina. Hierbei soll es sich um die weltweit größte mittelalterliche Altstadt handeln. Selbstverständlich ein UNESCO Weltkulturerbe (wer hätte das gedacht?), seit 1981. 
Es wird jedoch abgeraten diesen mehr als tausend Jahre alten Teil von Fès alleine zu erkunden, gleichen die Straßen doch einem Irrgarten. Das glaube ich gerne, zumindest ein GPS-Gerät erscheint hier mehr als hilfreich, traut man sich alleine in die alten Gemäuer. 



Das blaue Tor ist von der anderen Seite grün









Aber Fès ist noch mehr, zumindest wenn man mit Phoenix verreist. Ein Mekka für jeden, der gerne (mehr oder weniger) an Verkaufsveranstaltungen teilnimmt. 
War man in Marrakesch noch geneigt, solch eine Veranstaltung als Ausnahmeerscheinung wahrzunehmen -jeder braucht schließlich Arganöl mit marokkanischer Biozertifizierung, wie immer dieses Zertifikat auch aussehen mag- so wendet sich das Blatt in dieser letzten der vier Königsstädte. Die Reisetruppe ist geneigt eine Absicht zu erkennen. Keine Freizeit um ein wenig auf eigene Faust zu shoppen, aber genügend Zeit um Geld in ausgesuchten Manufakturen der jeweiligen Souks auszugeben. 



Die Gerberei wurde gerade von der UNESCO saniert, vielleicht unser Glück, denn das Gerben von Leder muss ziemlich stinken


Teekannen, Silberschmuck, Waren aus Leder und oder Agavenseide. Darf es gar ein Waschtisch oder ein Seifenschälchen mit einem herausgearbeiteten Fossil sein? Oder lieber ein typischer Tisch mit marokkanischem Mosaik? Vielleicht ein ganzes Geschirr, oder gar ein Berberteppich, gar nicht teuer, auch Ratenzahlung ist möglich. Zu groß? Kein Platz im Koffer? Kein Problem, man schickt auch alles mit der Post. Was soll man sagen? Wir waren alle tapfer und ließen die Veranstaltungen mit eiserner Miene über uns ergehen. Gekauft wurde das ein oder andere natürlich auch. 
Auch ich bin dem Charme einer Veranstaltung erlegen (man kennt das Phänomen von Tupper), ein typisch marrokanisches Teekännchen hat nun ein neues Zuhause. Es macht sich recht gut neben den Utensilien aus Ägypten.  Recht teuer war das Kännchen schon, musste doch für den Erwerb eine ganze Reise gebucht werden
Ich möchte aber nicht ungerecht sein, in Fès gab es nur drei Veranstaltungen. Für die Dramatik habe ich die anderen Manufakturbesuche nur vorgegriffen. 

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