Heute ist Weltfrauentag



Am Weltfrauentag, ins Leben gerufen 1910 in Europa, werden jährlich am 8. März die Rechte der Frauen gefeiert. Ein Tag, der uns noch lange erhalten bleiben wird, wie die aktuellen Debatten um Gehalt und Jobs in Chefetagen, was wohl doch noch durch eine Frauenquote geregelt werden muss, belegen.
 
Trotzdem muss man fast sagen, dass wir in der westlichen Welt auf hohem Niveau klagen, schaut man sich das Elend der Frauen in vielen anderen Ländern der Welt an. Länder, in denen die meisten Frauen wohl gar nicht einmal wissen, dass es diesen Tag gibt. Und wenn doch, wird es ihnen egal sein solange sich nichts an ihrer Situation ändert. Solange sie privat als auch öffentlich unterdrückt werden, zu Menschen zweiter Klasse degradiert. Solange Vergewaltigungen in Kriegsgebieten zur Tagesordnung gehören. Solange sie für die Ehre ihrer Familien herhalten müssen.
 
Passend zum Thema wurde heute in der VHS Krefeld eine Ausstellung "Aufstand der Frauen in der arabischen Welt" eröffnet, in Zusammenarbeit mit Amnesty International, Yalla Arabi und weiteren Kräften. 



Das Augenmerk lag dabei hauptsächlich auf Beiträgen der Facebookseite "The uprising of women in the Arab world". 
Da ich dieser Seite schon länger folge war das meiste nicht neu für mich, wichtig ist es leider immer noch. Die Seite wurde Ende 2011 von 4 arabischen Frauen ins Leben gerufen, um in der Euphorie des arabischen Frühlings die Rechte der Frau zu stärken. Der arabische Frühling ist, nett ausgedrückt, ein wenig ins Stocken geraten, die FB-Seite erfreut sich immer noch großer Beliebtheit und ist mit aktuell 125.573 Likes weiterhin stark aktiv um für die Rechte der Frau einzustehen. Dabei wird nicht differenziert ob es sich um Frauen in den arabischen Ländern, in Europa oder Asien handelt. 
 
Eröffnet wurde diese Ausstellung durch einen Vortag über die Rechte der Frau in den arabischen Ländern. Es ist dabei zu einfach gegriffen, die Frau als Opfer des Mannes, des Patriarchen, zu sehen. Natürlich spielt das eine sehr große Rolle, es zeigt sich aber deutlich, dass es ein komplexes, gesellschaftliches Problem ist. Es fehlt an Reflektion, Bildung und auch an Mut etwas verändern zu wollen. Und das bei beiden Geschlechtern. 
Man muss aber fair bleiben, es gibt auch Männer in der arabischen Welt, die die Frauen bei ihrem Streben nach Gleichberechtigung unterstützen. 
 
Der Vortrag wies auf Probleme hin, die sich sogar in Deutschland ergeben. Gerade hier ist es wichtig den Migrationsfrauen hilfreich zur Seite zu stehen. Was natürlich nicht einfach ist, wenn diese Frauen die Sprache nicht verstehen, familiärem Druck ausgesetzt sind und ihre Rechte gar nicht kennen. 



Frei nach dem Motto "steter Tropfen höhlt den Stein" muss man im Dialog bleiben, hier wie im Ausland um nach und nach kleine Erfolge zu erzielen. Dabei darf nicht vergessen werden, dass die Frauenrechte in Deutschland auch nicht auf eine lange Vergangenheit zurück blicken. Gerade mal zwei Generationen trennen unser Leben heute von dem der anderen Frauen. 

Vor gut einem Jahr hatte ich von Karim El-Gawhary das Buch "Frauenpower auf Arabisch" auf meinem Blog vorgestellt. Ich finde es passt gut zum Thema und zum Weltfrauentag. Von daher hier der Link für alle Interessierten: Klick 

Kommentare

Astridka hat gesagt…
Schön, dass du den Horizont hier an dieser Stelle etwas weitest. Die eigene Nabelschau ist zwar auch notwendig, nach wie vor, aber eben auch sehr kurzsichtig.
Wollte gestern etwas zu Frauen in El Salvador posten, aber dann haben mich Familienprobleme überrollt und ich hatte keine Kraft mehr.
LG
Astrid
Isabelle hat gesagt…
Das kann ich nachvollziehen. Manchmal fehlt die Kraft für solche Beiträge. Aber sie kommt wieder und dann wird wieder etwas geschrieben. Du hast Recht, die Frauen in El Salvador sind einen Beitrag wert.